Heute zeige ich euch, wie wir die gekauften Materialien
von der Einkaufsliste des letzten Blogeintrages verarbeiten.
Am besten ist es wenn man mit dem Gestell beginnt.
Zunächst werden die Kupferrohre auf die richtige Länge
geschnitten. Das kann klassisch mit einer Säge erfolgen. Wir haben uns hier jedoch für die einfachere und weniger Schmutz verursachende Methode entschieden
und haben dafür einen verstellbaren Rohrabschneider gekauft.
Dieser kann einfach an der gewünschten Stelle um das Rohr
gelegt werden. Mit einer Stellschraube wird das Schneidrad fest an das Rohr
gepresst. Durch ein Drehen des Schneiders um das Rohr drückt sich das
Schneidrad in das weiche Kupferrohr mühelos ein und nach wenigen Umdrehungen
sind die beiden Stücke voneinander getrennt und entgratet.
Die Länge der einzelnen Teilstücke ist natürlich vor
allem von der Größe des Tisches abhängig. Unser Tisch sollte eine Grundfläche
mit den Maßen 80x50cm bekommen und inklusive Münzplatte ca. 50cm hoch sein.
Dazu schnitten wir 4 Stücke mit einer Länge von 40cm.
Dies sollten die Beine des Tisches darstellen.
Die Querstreben, die für die Stabilität des Tisches
sorgen sollen, haben unten eine Länge von 42cm und in der Mitte des Gestells
44cm Länge. Der Unterschied der Länge der Querstreben kommt von den
verschiedenen Fittings. Da die Bögen etwas weiter sind, mussten die Rohre hier
2cm kürzer sein als in der Mitte.
Für die Längsstreben werden nun vier Stücke mit einer Länge
von 22cm und noch zwei Stücke mit einer Länge von 18cm benötigt.
Wenn wir nun alle Segmente auf die richtige Größe
zugeschnitten haben, ist es bereits möglich den Tisch zusammen zu stecken um ein
Gefühl für die Ausmaße des Tisches zu erhalten.
Der nächste Schritt beinhaltet das Verlöten der einzelnen
Kupferelemente. Hierzu wird etwas Flussmittel mithilfe eines Pinsels auf dem
Ende des Rohres verstrichen. Dann wird das Rohr in das Fitting gesteckt und mit
der Lötlampe erhitzt. Erst wenn die Verbindungsstelle wirklich heiß genug ist,
kann man nun das Zinn an die Verbindungsstelle halten und man sieht richtig wie
das Zinn in die Räume zwischen den Rohr und dem Fitting läuft. Vergesst nicht
das Rohr in dem Fall nur mit dicken, gut isolierten Handschuhen zu berühren und
eine feuerfeste Unterlage zu verwenden. Kupfer ist ein ausgezeichneter
Wärmeleiter und wird so über die gesamte Länge des Rohres sehr schnell heiß.
Es ist sinnvoll zunächst nur den mittleren Teil der Rohre
zusammen zulöten, da sich so einfacher die Bohrungen für die Verschraubung der
Grundplatte einarbeiten lassen. Wir haben uns hier entschieden, gleich mit zehn
Schrauben die Platte am Gestell zu befestigen. Da wir mit einem Gesamtgewicht
von ca. 25kg rechnen, kann das mit Sicherheit nicht schaden. Beim Bohren des
Kupferrohres kommt es zu einer Besonderheit. Ein Rohr lässt sich nach guter
Körnung von außen bis zur Mitte leicht bohren. Allerdings ist das Durchbohren nicht so
einfach möglich. Deshalb zeichnet euch gründlich die Stellen an denen gebohrt
werden sollen an, um entsprechend immer von außen bohren zu können.
Sind alle notwendigen Löcher in die Rohre
gebohrt, können die Beine auch an den oberen Teil des Gestells gelötet werden. Zu
beachten an dieser Stelle ist, dass die Winkel unbedingt eingehalten werden
müssen damit der Tisch am Ende auch gerade steht und nicht wackelt. Kleine
Abweichungen der Rohrlänge können hier auch noch ausgeglichen werden. Benutzt
an dieser Stelle also wirklich eine Wasserwage um sicher zu stellen, dass das
Gestell auch wirklich im Wasser ist.
Wenn ihr nun das Gestell
komplett verlötet habt und es stabil ausgerichtet ist, wird das Gestell
geschliffen. Die Oberfläche der Rohre war in unserem Fall bereits sehr gut,
allerdings lief es an den Stellen, an den gelötet wurde, stark an. Daher wurden
die Rohre des Gestells abgeschliffen. Wir haben uns für eine gröbste Körnung
von 800 und eine feinste Körnung von 5000 entschieden. Die 800er Körnung war
dabei ideal, um die angelaufenen Flächen und auch die Lötstellen zu säubern.
Durch die weiteren Abstufungen 1500, 2000, 2500 und 3000 wurde die Oberfläche
deutlich verbessert. Allerdings setze der Glanzeffekt erst perfekt nach der
Bearbeitung mit dem 5000er Schleifpapier ein. Um eine perfekt spiegelnde
Oberfläche zu erhalten, nutzten wir noch eine Flanellpolierscheibe für die
Bohrmaschine. Durch die bereits gute Vorarbeit des feinen Schleifpapiers war
wenig Druck und Zeit nötig, um dem Gestell das perfekte Finish zu verpassen. Um
diesen Glanz zu sichern und zu vermeiden, dass das Gestell anläuft, wurde es
nun mit dem Zaponlack versiegelt. Bei Zaponlack handelt es sich um einen
Klarlack, der vorzugsweise bei Blechbläsern eingesetzt wird um diese optisch
aufzuwerten. Der Lack trocknet sehr schnell und in weniger als einer Stunde
lässt sich das Gestell auch wieder anfassen.
Wichtig ist vor dem
Versiegeln, das ihr das Gestell nur an den mittleren Querstreben anfasst. Diese
sind später nicht sichtbar und müssen daher weder poliert noch versiegelt
werden. Ein Fingerabdruck auf dem polierten, unversiegelten Rohr fällt nicht
sofort auf aber kann nach einigen Jahren ein unschöner Fehlgriff sein.
Heute werden wir nicht
fertig. Aber seit gespannt auf meine
nächsten Blogeinträge.
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